Heute bin ich ganz mutig und wage mich als zugereiste in die
Fränkische Heimatküche.
Mit meinem Rezept für
Fränkische Schäufele
Für alle Nicht-Franken, die jetzt große Fragezeichen über dem Kopf haben und sich denken, igitt, was ist ein Schäufele?
Für alle Nicht-Franken, die jetzt große Fragezeichen über dem Kopf haben und sich denken, igitt, was ist ein Schäufele?
Schäufele ist ein Stück Fleisch aus der Schulter vom
Schwein.
Das Fleisch sitzt auf dem Schulterknochen, der sogenannten
Schaufel. Daher auch sein Name.
Unter dem Knochen findet sich ein kleines, ganz zartes,
mageres Stück Fleisch, fast wie Filet.
Oben auf dem Schäufele ist die Schwarte.
Diese wird fein eingeschnitten und ist nach dem Garen schön
kross und knusprig. Die Kruste oder auch liebevoll Knusperla genannt.
Schmeckt das?
Oh ja! Es schmeckt! Und wie!!!
Das Fleisch wird sehr lange gegart und ist schön mager und
ganz zart.
Allerdings muss ich folgendes dazu erzählen:
Als ich nach Nürnberg gezogen bin und das erste Mal Bekanntschaft
mit einem Schäufele gemacht hab war ich überhaupt nicht begeistert.
Es war in der Kantine, sah ganz schön fettig aus und das
Fleisch war zäh.
Jahrelang habe ich es anschließend mit Nichtachtung gestraft.
Das arme Schäufele…..
Doch eines Tages wurde ich eines besseren belehrt.
Wir waren in einer Wirtschaft in der es ein sensationell
leckeres Schäufele gab.
Nachdem ich fast dazu genötigt wurde es dort zu probieren
war ich total begeistert.
Und wie immer, wenn mir etwas besonders gut schmeckt, möchte
ich es selber kochen können.
Also war meine Ehrgeiz geweckt und ich entschwand in der
Küche.
Immer wieder habe ich Rezepte, Gradzahlen und Garzeiten
probiert.
Bis ich es mir perfekt gelungen ist.
Meinen einheimischen Testessern schmeckt es auch sehr gut.
Sie haben bassd scho gesagt! Was bedeutet dass es richtig gut war.
Zu meiner großen Ehre haben sie sogar um das Rezept gebeten.
Sie haben bassd scho gesagt! Was bedeutet dass es richtig gut war.
Zu meiner großen Ehre haben sie sogar um das Rezept gebeten.
(2 Portionen)
2 halbe Stück Schäufele vom Metzger des Vertrauens
1 Bund Suppengrün
1 Zwiebel
1,25 l Gemüsebrühe
Pfeffer
Salz
Gemahlener Kümmel
5 TL Tomatenmark
Zubereitung:
Backofen auf 160°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
Sellerie waschen, schälen und in Würfel schneiden.
Lauchstange längst halbieren, die einzelnen Blätter unter
fließendem Wasser abspülen und in halbe Ringe schneiden.
Die Möhren schälen und in Scheiben schneiden.
Die Zwiebel schälen und vierteln
Petersilienwurzel schälen und in Stücke schneiden,
beziehungsweise bei frische Petersilie, diese waschen und grob hacken.
Alles in eine feuerfeste Form geben
Die Schäufele waschen und trocken tupfen.
Die Schwarte in 1x1 cm große Rauten einschneiden. Dabei das
Fleisch unberührt lassen. Hierzu ist ein sehr scharfes Messer notwendig, oder
gleich beim Einkaufen vom Metzger schneiden lassen.
Umso feiner die Rauten sind, umso knuspriger wird die Kruste.
Anschließend die Schwarte kräftig salzen. Auf die Schwarte
kommen sonst keine weiteren Gewürze mehr.
Das Fleisch rundherum salzen, pfeffern und mit ein wenig
gemahlenen Kümmel bestreuen (das ist gut für die Bekömmlichkeit)
Gewürze leicht in das Fleisch einreiben
Die Schäufele mit der Schwarte nach oben auf das Gemüsebett
legen.
5 Kleckse Tomatenmark auf das Gemüse klecksen.
250 ml Brühe dazu gießen.
In den Backofen schieben und 3 Stunden bei 160°C backen.
Dabei die Schäufele regelmäßig mit der restlichen Brühe
begießen.
Ungefähr die letzten 10 Minuten die Schäufele ohne Gemüse
und Garflüssigkeit zurück in den Ofen geben und den Grill zuschalten.
Nun wird die Kruste gegrillt.
Dabei den Ofen nicht aus den Augen verlieren, damit sie
nicht verbrennen.
Man kann beobachten einzelnen Rauten wie Popcorn aufpoppen und knusprig werden.
Wenn sie kleine Bläschen werfen und die meisten aufgepoppt sind, ist die Kruste perfekt und die Schäuferle fertig.
Für die Soße die Garflüssigkeit mit dem Gemüse durch ein
Sieb gießen.
Die Garflüssigkeit in einem Topf auffangen.
Das Gemüse fein pürieren.
Je nachdem wie stark man die Soße gebunden habe möchte,
etwas von dem pürierten Gemüse zurück in die Soße geben.
Die Soße kurz aufkochen.
In Franken isst man dazu rohe Klöße. Das heißt der Teig wird
aus rohen Kartoffeln zubereitet.
Allerdings kommt da der kleine Rebell in mir durch und ich esse
lieber die Seidigen, denn diese werden aus gekochten Kartoffeln hergestellt.
Aber egal wie, schmecken tut es auf alle Fälle.
Lasst es Euch gut gehen und
genießt das Leben.
Liebe Grüße
Eure
Karina